Immer mehr Unternehmen erkennen individuelle Weiterbildungen und Schulungen ihrer Mitarbeiter als wertvolle Investition in die Zukunft. Sie dienen ihnen nicht nur dafür, die eigenen Fachkräfte an das Unternehmen zu binden, sondern sie auch wissenstechnisch auf dem neuesten Stand zu halten. Auf der anderen Seite wird ein Unternehmen mit einem derartigen Mitarbeiterangebot als modern wahrgenommen und steigert seine Chancen auf dem hart umkämpften Stellenmarkt. Welche Vorteile sich aus diesem Corporate Benefit ergeben und was das Finanzamt dazu sagt, wird nachstehend erläutert.
Was versteht man unter betrieblicher Weiterbildung?
Jede Maßnahme der Fort- und Weiterbildung, welche dem Angestellten von seinem Arbeitgeber im Anschluss an die Erstausbildung ermöglicht und finanziert wird, zählt zu den betrieblichen Weiterbildungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um innerbetriebliche Schulungen handelt oder um außerbetriebliche Veranstaltungen.
Welche Bedeutung haben Schulungen und Weiterbildungen?
Lernen zu fördern und den Angestellten die individuelle berufliche und persönliche Entfaltung zu ermöglichen – dazu dient das Mitarbeiterangebot von betrieblich finanzierten Weiterbildungen und Schulungen. Einige Unternehmen haben diese Tatsache als Chance erkannt sich gegenüber den eigenen Angestellten und im Kampf um neue Fachkräfte als moderner Arbeitgeber zu positionieren.
In Stellenausschreibungen wird der Corporate Benefit Weiterbildungen von den Bewerbern als wertvolle Möglichkeit für das Voranbringen der eigenen Kariere sehr geschätzt.
Wo findet man diesen Corporate Benefit am häufigsten?
Obwohl vielen Unternehmen die Bedeutung von qualifizierten Mitarbeitern bewusst ist, denken Sie bei ihren Ausschreibungen eher selten an diesen wertvollen Corporate Benefit.
Außerdem scheint es laut Umfragen deutliche Unterschiede in den einzelnen Branchen bezüglich der Weiterbildung als Mitarbeiterangebot zu geben. In den Bereichen Gesundheit, Medizin und Soziales wurden bereits in der Vergangenheit deutlich mehr Weiterbildungen als in anderen Branchen angeboten. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass man in diesen Berufszweigen zu großen Teilen gesetzlich gezwungen ist, ständige Weiterbildungen nachzuweisen.
In den Bereichen Rechts- und Steuerwesen oder Versicherungen sind Jobangebote mit dem Benefit Weiterbildungen auch häufiger zu finden. Bei den handwerklichen und technischen Berufen sieht es dagegen noch recht mau aus. In Zukunft werden die Unternehmen auch hier aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung nachbessern müssen.
Unser Tipp:
Die meisten Arbeitgeber erklären sich auf Anfrage dazu bereit, die Weiterbildungsmaßnahme ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Sie denken leider nur zu selten daran. Daher lohnt es sich auf jeden Fall nachzufragen. Sei es nun in einem Bewerbungsgespräch oder auch später als Mitarbeiter im Unternehmen.
Welche Vorteile haben Weiterbildungen und Schulungen von Mitarbeitern?
Das Mitarbeiterangebot von Weiterbildungen und Schulungen bietet nicht nur dem Arbeitgeber, sondern auch seinem Angestellten mehrere Vorteile:
Vorteile für den Arbeitgeber
Jedes zukunftsorientierte Unternehmen wird sich mittlerweile bewusst sein, dass sinnvolle Mitarbeiterangebote wie Weiterbildungen und Schulungen nicht nur zu einer klaren Abgrenzung gegenüber der Konkurrenz führen, sondern auch immer eine Investition in die Zukunft bedeuten. Dabei profitieren sie gleich von mehreren Vorteilen:
* Gewinnung von Fachkräften
Junge Fachkräfte stehen am Anfang ihrer Kariere und sind darum bemüht, diese weiter voranzubringen. Daher legen sie besonderen Wert auf Möglichkeiten der regelmäßigen Weiterbildung.
* Leistungssteigerung
Das Mitarbeiterangebot wird von den Angestellten im Unternehmen in der Regel als Wertschätzung und Vertrauensbeweis wahrgenommen und mit Loyalität und Leistungsbereitschaft honoriert.
* Steigerung der Produktivität
Die täglichen Herausforderungen werden von einem geschulten Mitarbeiter deutlich souveräner und leichter bewältigt. Das führt letztendlich im Unternehmen zur Verbesserung von Arbeitsabläufen und Produktivitätssteigerung.
* Geringere Flutkation
Bietet ein Arbeitgeber seinen Angestellten regelmäßig die Möglichkeit zur Weiterbildung und Qualifizierung, identifizieren sich diese stärker mit dem Unternehmen, wodurch die Mitarbeiterfluktuation deutlich sinkt.
Vorteile für den Arbeitnehmer
Auch Arbeitnehmer kommen in den Genuss mehrerer Vorteile dieses Corporate Benefits.
* Die Karriere
Die permanente Weiterbildung bietet den Mitarbeitern bessere Aufstiegschancen, verleiht ihnen mehr Selbstbewusstsein und hilft ihnen, ihre berufliche Karriere voranzutreiben.
* Bessere Chancen
Auch wenn der Angestellte nicht an einen Arbeitsplatzwechsel denkt, ist er sich seiner besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt durchaus bewusst.
* Mehr Einkommen
Jede Qualifizierung bietet die Chance auf der Karriereleiter nach oben zu klettern und somit mehr Einkommen zu generieren.
Was sagt der Fiskus zu Weiterbildungen und Schulungen?
Möchte ein Unternehmen die Weiterbildungen seiner Mitarbeiter steuerlich absetzen, müssen diese „im überwiegend betrieblichen Interesse“ durchgeführt werden. Dieses liegt ohne Weiteres vor, wenn der Mitarbeiter für das Unternehmen durch die Weiterbildung höhere Einsatzfähigkeiten erlangt.
Der Arbeitgeber kann die Kosten für die Weiterbildung seines Angestellten steuerfrei übernehmen. Für diesen wiederum stellt jede betrieblich finanzierte Weiterbildung kein Einkommen dar und muss daher nicht von ihm versteuert werden.