Gehaltsvorstellung im Bewerbungsschreiben: So formulieren Sie souverän
Die Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung im Bewerbungsschreiben ist ein heikler, aber unverzichtbarer Bestandteil vieler Bewerbungsprozesse. Sie signalisiert Selbstbewusstsein, Marktkenntnis und Professionalität – vorausgesetzt, Sie treffen den richtigen Ton und die passende Zahl. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann und wie Sie Ihre Wunschvergütung am besten formulieren und was Sie bei der Recherche und Angabe beachten sollten.
Wann sollte man die Gehaltsvorstellung angeben?
Ihre Gehaltsvorstellung gehört nur dann ins Anschreiben, wenn sie explizit in der Stellenanzeige verlangt wird. Andernfalls ist Zurückhaltung angebracht. Eine unaufgeforderte Gehaltsangabe kann überambitioniert oder unpassend wirken – es sei denn, Sie vermuten, dass Ihre Forderung das übliche Budget deutlich übersteigt und damit potenziell problematisch wäre.
Wo im Bewerbungsschreiben steht die Gehaltsangabe?
Platzieren Sie die Gehaltsvorstellung im letzten Absatz Ihres Anschreibens – möglichst elegant und klar formuliert. Im Lebenslauf hat sie nichts verloren.
Gehalt recherchieren: Die richtige Vorbereitung
- Nutzen Sie Gehaltstabellen auf Portalen wie Gehalt.de, Stepstone, Kununu oder Glassdoor
- Sprechen Sie mit Branchenkontakten oder nutzen Sie Netzwerke wie LinkedIn/Xing
- Berücksichtigen Sie regionale Unterschiede und Ihre Jahre an Erfahrung, Zusatzqualifikationen, Führungsverantwortung etc.
Wie bestimmt man ein realistisches Wunschgehalt?
Ihr Gehaltswunsch sollte realistisch und gut begründet sein. Nennen Sie deshalb ein konkretes Bruttojahresgehalt und berücksichtigen Sie zusätzliche Zahlungen (z. B. 13./14. Monatsgehalt oder Boni) bei der Kalkulation.
Gehaltsangabe mit oder ohne Spanne?
Vermeiden Sie Gehaltsspannen. Arbeitgeber tendieren dazu, die niedrigere Zahl zu wählen. Eine klare Summe signalisiert Zielstrebigkeit und Marktkenntnis. Nutzen Sie die Angabe gleichzeitig als Einstieg in die spätere Gehaltsverhandlung.
Beispielhafte Formulierungen für Gehaltswünsche
- „Meine Gehaltsvorstellung liegt bei 58.000 € brutto jährlich.“
- „Ich strebe ein Jahresbruttogehalt von ca. 72.000 € an – entsprechend meiner Berufserfahrung und der Verantwortung der ausgeschriebenen Position.“
- „Mein Gehaltswunsch bewegt sich auf Basis meiner Qualifikation bei rund 50.000 € brutto jährlich.“
Einblick in die Unternehmensperspektive
Mit der Frage nach dem Gehalt wollen Unternehmen prüfen:
- Ob Sie Ihren Marktwert realistisch einschätzen
- Ob Ihre Vorstellung zum internen Budgetrahmen passt
- Wie verhandlungssicher und reflektiert Sie auftreten
Zeigen Sie also Wertschätzung für Ihre Fähigkeiten, ohne überzogene Forderungen zu stellen.
Zusätzliche Tipps zur Gehaltsangabe
- Immer brutto angeben (Bruttojahresgehalt, ggf. mit Zusatzleistungen)
- Keine Monatsgehälter nennen – diese variieren stark durch Urlaubs- oder Weihnachtsgeld
- Höflich und knapp formulieren, nicht rechtfertigen oder erklären
- Offen für Gespräche sein: Lassen Sie Raum für Verhandlung („Ich bin verhandlungsbereit.“)
Fazit: Souverän zur Gehaltsfrage stehen
Die Gehaltsvorstellung im Bewerbungsschreiben ist keine Stolperfalle – sondern Ihre Chance, Selbstbewusstsein, Marktverständnis und Verhandlungsgeschick unter Beweis zu stellen. Mit realistischer Vorbereitung, klarer Kommunikation und Fingerspitzengefühl legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Bewerbung – und ein faires Arbeitsverhältnis.
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FAQ – Häufige Fragen zur Gehaltsangabe im Bewerbungsschreiben
Muss ich eine Gehaltsvorstellung angeben?
Nur, wenn es ausdrücklich gefordert ist. Fehlt diese Angabe trotz Aufforderung, kann Ihre Bewerbung unvollständig wirken.
Was, wenn ich meine Gehaltsvorstellung zu hoch ansetze?
Ein zu hoher Betrag kann abschrecken. Daher ist Marktkenntnis entscheidend. Seien Sie im Vorstellungsgespräch offen für Verhandlungen.
Wie detailliert sollte die Gehaltsangabe sein?
Nennen Sie eine konkrete Jahresbruttosumme. Zusätzliche Leistungen können Sie später im Gespräch thematisieren.
Kann ich auch später im Prozess über Gehalt sprechen?
Wenn nicht explizit im Anschreiben gefordert, ist das Vorstellungsgespräch der bessere Zeitpunkt für Gehaltsverhandlungen.
Autor: Anne van Dannenberg
Senior SEO-Redakteurin mit dem Fokus auf Bewerbung, Gehaltsverhandlung und berufliche Positionierung.
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